Freitag, 15. Juli 2011

Angeschaut: Pro Sieben Sommermädchen

TV-Kritik von Gernot Plock

Gernot Plock - missmutiger Einzelgänger mit Vorliebe fürs Trash-TV

Völlg zu unrecht wurde die Sendung "Pro-Sieben Sommermädchen" (Pro Sieben, donnerstags 20.15 Uhr) in  dahingeschmierten Kritiken zerissen. Unser Gernot Plock hat genauer hingeschaut:

Alle sagen immer, solche Sendungen wie "Sommermädchen" sind frauenfeindlich und stellen unschuldige GoGo-Tänzerinnen auf der Suche nach Erfolg und Geld erbarmungslos zur Schau. Stimmt aber gar nicht. Die Macher von "Sommermädchen" haben sich echt viel Mühe gegeben. Erstmal sind nicht alle Kandidatinnen GoGo-Tänzerinnen, manche strippen auch. Und dann müssen die voll viele Aufgaben erledigen, die total schwer sind. Da merkt man, dass Frauen auch manchmal schlau sind.
Ich habe mir gestern die ganze zweite Folge angeschaut und ingesamt nur eine Stunde verpasst, weil ich zwei Mal eingeschlafen bin und einmal länger auf der Toilette war.
Die erste Aufgabe für die Sommermädchen war, in einem Swimming-Pool ein Unterwasser-Shooting zu machen. Das haben viele nicht geschafft, weil die nicht schwimmen konnten. Die Laura kommt nämlich aus Moldawien, da sind die Leute so arm, dass die nicht mal Wasser haben. Zum Glück hat sie jetzt dank Pro Sieben die Chance auf ein besseres Leben. Voll nett von Pro Sieben. Bei GNTM sieht das Unterwasser-Shooting immer so leicht aus, aber beim Sommermädchen überhaupt nicht. Also ist Sommermädchen so was wie der Grundkurs und GNTM ist der Leistungskurs, also auch voll nett, dass man sich da jetzt richtig für vorbereiten kann, also für GNTM.
Naja, immer wenn die Sommermädchen was gut gemacht haben, kriegen sie eine "Perle". Das finde ich richtig geheimnisvoll, weil Perle ja auch ein Teekesselchen ist, die echte Perle und wenn ein Typ seine Freundin "Perle" nennt. Allerdings haben die Mädchen keine richtigen Perlen von der Moderatorin Jana Ina gekriegt sondern nur so Murmeln.
Der Mann, der immer im Hintergrund gesprochen hat, ist bestimmt Dichter oder so, der hatte so Sprüche drauf, super lustig. Z.B. hat er gesagt: "Gogo-Tänzerin Annika ist die nächste Nixe, doch auch das ist nixe." und "...jetzt nimmt sie Platz auf dem Stuhl im Pool". Das reimt sich besser als wie bei Goethe. Und eine Kandidatin wurde "von Stolz und Angst zerrissen", ganz schön gebildet so, diese Wörter.
Naja, dann mussten die Sommermädchen in BH und kurzen Hosen Fußball spielen und sich vorher Trikots mit Fingerfarbe aufmalen. Das war aber ein bisschen gemein, denn die Sommermädchen sind doch alle Feministinnen und Feministinnen tragen doch gar nicht so gerne einen BH, die hätten bestimmt viel lieber mit ganz nacktem Oberkörper gespielt. Voll mies von Pro Sieben. Eine Fußballexpertin war auch dabei, wieder die Jana Ina, denn die ist aus Brasilien und da spielen alle total super Fußball. Dann mussten die Sommermädchen noch irgendwie Achterbahn fahren, aber da war ich schon halb am schlafen. Die Alexa ist dann rausgeflogen, die war ja sowieso total falsch und, wie ein anderes Mädchen gesagt hat, immer "catching for aufmerksamkeit". Nächste Woche schalte ich auf jeden Fall wieder ein. Meine Freundin, die Alice, kommt dann auch vorbei, die ist nämlich auch Feministin und freut sich richtig doll, dass mal endlich wieder eine Sendung im Fernsehen ist, wo Frauen nicht zu bloßen Sexobjekten degradiert werden.

Bis nächste Woche, der Gernot

Foto: jonnykeelty ; CC BY 2.0

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